Donnerstag, 3. September 2015

Die Top 10 meiner tollsten Leistungen

Ich habe so lange nichts mehr von mir hören lassen, weil ich mit Mama Streit hatte. "Was sollen denn die Leute von dir denken?", fragte sie mich immer wieder. Und dann hat sie einfach gestreikt. "Ich bin doch nicht dein Schreibknecht."


Bumm! Das hat gesessen! Dabei habe ich doch gar nichts gemacht! Aber nun habe ich endlich herausgefunden, worum es eigentlich geht: Um die Top 10 meiner liebsten Dummheiten. 

Meine Güte! Wie kann man bloß so empfindlich sein! Bei uns Hunden ist das alles ganz anders. Wir sind zwar auch empfindlich. Sehr sogar. Sehr verletzlich. Aber so etwas würde uns niemals aus der Bahn werfen. Was andere von uns denken, ist uns doch egal. Solange sie mir nicht ans Fell oder an meinen Fressnapf gehen...

Mama und ich haben uns geeinigt. Und nun vertragen wir uns wieder. Mama schreibt auch wieder. Aber nur unter einer Bedingung: Ich sollte mal erzählen, was ich denn schon alles so Tolles kann. Daraus ist jetzt eine neue Hitliste geworden. Und die geht so:


Platz 10: Stop!

Das übt Mama mit mir bis zum Erbrechen. Ich kann es eigentlich ganz gut. Aber ich mache das noch nicht so gerne. Mama sagt immer: "Das musst Du aber können, wenn Du ohne Leine laufen möchtest." An jeder Strassenecke muss ich es tun. Egal, ob auf der anderen Strassenseite Hunde laufen oder nicht. Ich muss immer anhalten. Ich verstehe noch nicht, warum es wichtig ist. Deswegen mache ich es noch nicht so gerne. Ich arbeite aber daran. Versprochen! 

 

Platz 9: Platz!

Wie langweilig! Wenn ich auf dem Boden liege, sehe ich doch viel weniger. Und was soll das überhaupt bedeuten... "Platz!"? Ist das gar der Imperativ von Platzen? Macht es dann eines Tages "PENG", und weg bin ich?

Toll ist das nur, wenn es eine leckere Belohnung gibt. Und dann bleibe ich auch nur so lange liegen, bis die Leckerei in meiner Zuckerschnute verschwunden ist. Ökonomisches Denken nennt man doch so etwas bei Euch, oder?

Platz 8: Bring!

"Bring" ist doof. Gerade habe ich meine Beute erjagt und schüttele sie durch, damit ich ihr das Genick breche. Und jetzt soll ich sie gleich wieder hergeben???

Platz 7:  Hol!

Yeah! Meine Beute fliegt weg, und ich darf schnell hinterher rennen und sie packen! Da höre ich doch sehr gerne und folge dem Befehl! Nichts leichter als das! Das ist der leichtere Teil der Übung.

Platz 6: "Guten Tag"

Dafür hebe ich einfach meine Pfote hoch und gucke lieb. Mama ergreift sie und freut sich wie eine Schneekönigin. Und auch Mamas Eltern, Freundinnen und Freunde freuen sich riesig, wenn ich das mache. Was für ein Quieken und Jauchzen höre ich da! Wenn sie es alle so gut finden, dann mache ich das doch gerne, oder? 

 

Platz 5: High Five!

Das habe ich von Mamas Freundin Claudia gelernt. Und von Lara, ihrem Hund. Lara kann das nämlich schon super! "High Five" geht so ähnlich wie "Guten Tag", nur muss ich einfach meine Pfote etwas höher heben und meine Tatze dann gegen die flache Hand meines menschlichen Gegenübers drücken. Jeder sagt, dass das cool aussieht. 

Auch die Reaktion ist die gleiche wie bei "Guten Tag". Ich werde gelobt und geherzt bis zum Abwinken. Als wenn das nicht schon genug wäre, bekomme ich dann meist noch eine tolle Leckerei. So macht Lernen wirklich Spaß!

 

Platz 4: Genügsam sein

Mama nimmt mich überall mit hin. Sie sagt: "Ich möchte einen alltagstauglichen Hund haben". Ich gehe aber auch gerne mit. Denn wo Mama hingeht, ist immer etwas los. Entweder kann ich rennen, toben, spielen oder einfach bloß zuschauen und lerne dabei meist auch noch viele andere Leute und Hunde kennen oder treffe welche, die ich schon kenne. Langweilig wird es jedenfalls nicht.

Wenn Mama sich irgendwo hinsetzt, lege ich mich meist an ihre Füsse und döse ein bißchen. Dann bin ich ganz ruhig, weil die anderen ja auch ganz ruhig sind. 



Viele Leute haben schon zu Mama gesagt, dass sie noch nie einen Hund in dem Alter erlebt haben, der sich so brav und leise dazulegt, ohne die Menschen zu ärgern. Andere Hunde würden sehr schnell viel mehr herumquengeln. Die Menschen sagen, dass ich genügsam bin und mich noch über kleine Dinge freue. ... Stimmt! Das tue ich auch wirklich! Also... dafür dann Platz 4.
  

Platz 3: Kein Pipi in die Wohnung machen

Ich bin jetzt 4 Monate alt. Mein großes Geschäft verrichte ich schon lange nicht mehr zuhause. Das habe ich längst kapiert. Mit dem Pipi machen ist es noch etwas anderes. Daher nur Platz 3, aber mit aufsteigender Tendenz. 

Wenn ich getobt habe, mich freue oder mich erschrecke, dann verliere ich noch etwas. Aber ich habe das auch schon gut im Griff. Ich kann es schon stoppen, und dann flitzt Mama mit mir die Treppe herunter! Mama sagt aber, dass sie schon sehr zufrieden ist und sehr stolz auf mich, dass ich das schon so gut kann, obwohl ich noch so klein bin.

Platz 2: Sitz!

Hehe, das kann ich wirklich schon richtig gut! Und nicht einfach nur so. Sondern auch dann, wenn Mama etwas zu Fressen in meinen Napf werfen will. Ich gebe zu, es ist hart. Verdammt hart! So ruhig sitzen zu bleiben, während die kleinen Leckerbissen nacheinander in den Napf purzeln. Mama ist dann aber auch gemein und wartet manchmal extra etwas länger. Aber dann kommt irgendwann die Erlösung: "Na los!" Und dann darf ich schlemmen, was der Napf hergibt. Hören ist nicht immer einfach, aber meistens lohnt es sich!


Platz 1: Alleine zuhause bleiben

Mama muss arbeiten gehen. Sie sagt: "Irgendwo muss das Futter ja herkommen, welches tagtäglich in deinen Napf rieselt". Darum muss ich manchmal auch alleine zuhause bleiben. Das leuchtet mir ein. Ausserdem ist Mama nicht immer gleich lange weg. Manchmal geht sie ja auch einfach nur in den Keller und kommt mit einem Wäscheberg wieder. 

Wichtig ist, und darauf kann ich mich wirklich verlassen, DASS sie immer wieder kommt. Da hat sie mich auch noch nie enttäuscht. Ich muss einfach bloß geduldig sein, in der Zwischenzeit ihre Socken anmammeln und warten. 

Platz 1 deshalb, weil Mama furchtbar stolz auf mich ist. Weil ich alleine bleiben kann, ohne die Straße zusammenzuheulen und ohne etwas kaputt zu machen. Und das in dem Alter! Selbst ihre Schuhe und Socken mammele ich zwar manchmal durch, aber ich mache sie nicht kaputt. Das findet Mama besonders klasse!

Mammel, mammel!


Nun... bin ich ein toller Hund?



Bis zum nächsten Mal!

Eure Emma

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